Verbundvorhaben NA
Von Juni 2001 bis Juni 2003 lief das für zwei Jahre vorgesehene Forschungsverbundvorhaben "Nachhaltige Altlastenbewältigung unter Einbeziehung des natürlichen Reinigungsvermögen". Das Vorhaben wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) mit insgesamt rd. 2,24 Mio Euro finanziert. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der einzelnen Teilprojekte sind der zusammenfassenden Darstellung zu entnehmen, die am Seitenende als pdf- Datei abrufbar ist.
Ziel des Verbundvorhabens war es, praktische Erkenntnisse zum Natürlichen Reinigungsvermögen (Natural Attenuation) an konkreten Standorten zu gewinnen und daraus praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Planer und Behörden abzuleiten. Geklärt werden sollte insbesondere, unter welchen Rahmenbedingungen mit Natürlichem Reinigungsvermögen (Natural Attenuation) in berücksichtigungswürdigem Umfang gerechnet werden kann. Weiterhin waren folgende übergeordnete Fragen zu beantworten:
- Welche Basisdaten sind für die Erfassung und Bewertung des Natürlichen Reinigungsvermögens mindestens zu erheben?
- Reichen die bisher eingesetzten Verfahren zur Erkundung und Bewertung aus?
- Welche Methoden und Verfahren sind zusätzlich erforderlich und wie aufwändig sind diese?
- Welche Informationen sind für eine Prognose der im Untergrund ablaufenden Prozesse erforderlich und wie kann deren Wirksamkeit kontrolliert werden?
Um möglichst rasch zu praxisnahen Ergebnissen zu gelangen, wurden parallel an 5 Standorten (Teilprojekte bzw. "Modellstandorte") die im Untergrund ablaufenden Abbau- und Fixierungsprozesse beispielhaft erfasst, beschrieben und bewertet.
Bei der Auswahl der "Modellstandorte" für die einzelnen Teilprojekte wurde darauf geachtet, dass eine Variation hinsichtlich der Hauptkontaminanten (Berücksichtigung verschiedener Schadstoffgruppen) und der geologischen Randbedingungen (Berücksichtigung unterschiedlicher geologischer Räume Bayerns) gegeben ist.
Ein weiteres Kriterium für die Standortauswahl war, dass die Einzelstandorte bereits einen hohen Erkundungsstand aufweisen und ausreichend Daten über einen längeren Beobachtungszeitraum vorliegen.
Zusätzlich zu den 5 Teilprojekten, in denen jeweils ein "Modellstandort" untersucht wurde, existierte ein standortübergreifendes Teilprojekt mit dem Themengebiet Modellierung. Auf der Datenlage der Teilprojekte 1 bis 5 wurde in diesem Teilprojekt standortübergreifend ein Simulationsmodell zu den Ausbreitungs- und Abbauprozessen der Schadstoffe im Untergrund entwickelt, um so ein Werkzeug für eine Abschätzung / Prognose des zukünftigen Schadstoffverhaltens zu schaffen.
Zur Steuerung des Verbundvorhabens wurde angesichts des Umfangs eine Projektsteuerungsstelle bei der GAB eingerichtet (zuständig für die Projektsteuerung: Frau Dipl.- Geoökologin Michaela Webert). Der Bayerische Arbeitskreis "Natürliches Reinigungsvermögen (Natural Attenuation)" - BayAKNR - begleitete das Verbundvorhaben fachlich beratend.